Jetzt muss meine Deutschlandreise erst einmal ein wenig ruhen, da die Fußballeuropameisterschaft in den Startlöchern steht. Deshalb heißt es international denken und ihr seid erst einmal erlöst vom Gedichte lesen. Unser erster Gegner heißt Portugal und deshalb habe ich mich mal ein wenig umgeschaut, was die Portugiesen denn so Schönes backen. Und ich habe etwas wirklich interessantes gefunden: “Pastéis de Grão” kleine Kichererbsenpastetchen aus Alentejo. Genau das ist das Spezielle an diesen kleinen Süßspeisen, sie werden mit Kichererbsen gebacken. Ehrlich gesagt habe ich noch nie etwas süßes mit Kichererbsen bisher gebacken und ich war schon ein wenig gespannt, wie dies schmecken würde. Und ich muss zugeben, sie schmecken mir wirklich vorzüglich. Ich habe allerdings noch ein bisschen Marzipan hinzugefügt und etwas Aprikosenmarmelade und herausgekommen sind kleine saftige gschmackige Pastetchen mit denen wir uns das Fußballspiel am Samstag versüßen können.

Rezept für ca. 45 kleine Pastetchen:

ca. 500 g Butterteig (Mürbeteig)

250 g Kichererbsen aus der Dose
120 g Marzipan
100 g Zucker
2 Eier
2 Eigelbe
1 Prise Zimt
etwas abgeriebene Orangenschale

Aprikosenmarmelade

Zubereitung:
Zuerst rolle den Butterteig schön dünn aus (2 mm). Damit lege ich meine kleinen Silikonförmchen aus. In jedes Förmchen kommt ein Klecks Aprikosenmarmelade. Nun die gekochten Kichererbsen abtropfen lassen und pürieren. Dann verknete ich den Kichererbsenbrei mit dem Marzipan und den Gewürzen. jetzt rühre ich Zucker, Eier und Eigelbe zu einer dicken cremigen Eiermasse und rühre dann meinen Kichererbsenbrei unter. Anschließend fülle ich mit dieser Masse meine ausgerollten Förmchen. Der Ofen ist bereit, auf 180 ° C vorgeheizt (Umluft) und meine Pastéis können gleich hinein. Etwa 15 Minuten müssen sie im Ofen ausharren, bis sie schön goldbraun sind. Dann nehme ich sie heraus und lasse meine Portugiesischen Plätzchen auskühlen. Jetzt muss ich sie nur noch aus den Förmchen nehmen und mit Vanillepuderzucker stauben.

Und mir bleibt nur noch eins, unseren Jungs viel Glück im ersten Spiel zu wünschen und uns einen schönen Fußballabend

Ihr Konditormeister Martin Schönleben

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14 Comments

    1. Liebe Micha,

      nicht skeptisch sein einfach ausprobieren. Die schmecken wirklich so gut, wie sie aussehen. Und sie tun ja niemandem etwas, sie wollen nur gegessen werden.

      Es grüßt mit fußballfiebrigem Gruß

      Martin

  1. Vom Fussbal verstehe ich zwar gar nichts, doch dass diese Pastetchen mit Sicherheit super lecker schmecken, das erkenne ich auf den ersten Blick!
    Kichererbsen haben ja keinen grossen Eigengeschmack, also kann man sie pikant wie süss verwenden. Die Idee mit der Marzipanmasse gefällt mir sehr, die mag ich nähmlich sehr!
    Die grösste Schwierigkeit wär hier für mich, den Teig einigermassen ansehnlich in die Förmchen zu bringen… mit Teig bin ich einfach nicht sehr geschickt…
    Allerdings habe ich keine Ahnung, was ein Butterteig ist. Vom optischen her würde ich auf einen Mürbteig tippen, der ja auch mit Butter gemacht wird, kann das sein, oder ist das was ganz anderes?
    Liebe Grüsse
    Susann

    1. Liebe Susann,
      ich war allerdings am Anfang schon etwas skeptisch, wie diese Kichererbsen in einem Plätzchen wohl schmecken würden. Aber ich habe mich positiv überraschen lassen. Und den Teig ansehnlich in die Förmchen zu bekommen ist eigentlich keine große Kunst. Gut durchkühlen lassen und dann dünn ausrollen, mit einem passenden Ausstecher ausstechen und dann in die Förmchen legen. Und mit Butterteig meinte ich einen Mürbeteig, wie du schon richtig vermutest hast. Sollte ich oben noch genauer hinschreiben.

      Mit buttrigen Grüßen

      Martin

  2. Ja, für einen Bäcker ist das bestimmt keine grosse Kunst… lach! Doch diese Gabe ist nicht allen in die Wiege gelegt…
    Da hab ich also richtig getippt mit dem Mürbteig. Der ist ja schnell und einfach gemacht. Immerhin habe ich keine Probleme beim Teig herstellen, nur beim formen… störrisches und klebriges Zeugs… schmunzel!
    Liebe Grüsse und vielen lieben Dank!
    Susann

    1. Liebe Susann,

      auch mir ist es nicht in die Wiege gelegt worden, obwohl doch mein Vater auch schon Bäcker war. Zu deiner Beruhigung, auch bei mir waren die ersten 500 Förmchen noch schwierig zu bewältigen, ab da wurde es dann leichter und weniger klebrig.

      Mit klebrigen Grüßen

      Martin

  3. Es liegt bestimmt an der Uebung. Herr P.N. ist ja auch gelernter Bäcker/Konditor. Das “Können” färbt leider nicht ab…

  4. Das ist ja toll! Ich bin ja ein großer Fan der portugiesischen Süßspeisen, und so liebevoll beschrieben, werde ich dieses Rezept bald mal nachbacken.

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