Bärlauchpesto mit Giersch


Giersch wächst in fast jedem Garten, vor allem bei mir im Garten gibt es ihn im Überfluss. Alle Kräuterexperten erklären uns, dass dieses Unkraut, aber eigentlich sagt man ja jetzt Wildkraut, so wahnsinnig gesund ist. Wobei für Giersch der Name Unkraut eigentlich genau richtig ist.

Giersch

Denn wenn man dieses Kraut einmal im Garten hat, dann wird man es nicht mehr los. Fast jede Bodenbeschaffenheit kommt ihm zugute, egal ob trocken oder feucht, der Giersch liebt beides. Nicht einmal das Wurzeln ausgraben, kann ihn ausrotten. Denn bleibt nur ein kleines winziges Stückchen seiner weißen Wurzeln im Boden, dann treibt er wieder aus. Mein Vater hat ihn deshalb sehr trefflich Weißwurzel genannt.

Da man dem Giersch mit gärtnerischen Mitteln nicht her werden kann, ist es am besten man erntet ihn regelmäßig und kocht sich dann etwas Leckeres. Als besonders gesund wird er wegen seines hohen Vitamin C Gehaltes eingestuft. Früher wurden seine zerquetschten Blätter bei Rheuma eingesetzt um die Schmerzen zu lindern. Auch bei anderen Zipperlein wurde es gerne aufgetragen und so bekam es seinen Namen Zipperlekraut.

Also warum nicht ein bisschen Gesundheit essen. Sehr gut kann man aus Giersch einen Spinat kochen. Man bereitet ihn einfach wie normalen Spinat zu. Wichtig ist, dass man nur die jungen, hellgrünen Blätter verwendet, ansonsten war die Mühe umsonst. Oder einfach ein paar hellgrüne Gierschblätter unter den Salat mischen. Geschmacklich lassen sich die Blätter dieses Wildkrautes so zwischen gelbe Rüben (Möhrchen) und Petersilie einordnen.

Wunderbar schmeckt auch der junge Giersch im Bärlauchpesto. Die zwei Wildkräuter ergänzen sich einfach prima.

 

Rezept:

30 g Giersch

30 g grob gehackter Bärlauch

70 g kaltgepresstes Olivenöl

40 g geschälte Mandeln

40 g Parmesan

Salz, Pfeffer

Einfach Bärlauch und Giersch waschen und trocken tupfen. Alle Zutaten pürieren, bis sich eine glatte Creme bildet. Wenn es zu fest ist, noch etwas Öl zufügen. Dann mit Salz und Pfeffer nach Wunsch abschmecken. Zum Aufbewahren in kleine Gläser füllen und oben etwas Olivenöl aufgießen. Bleibt so ein paar Wochen im Kühlschrank haltbar. Aber am Besten schmeckt es natürlich frisch gemacht. Nudeln „al dente“ kochen und das Pesto unter die heiße Pasta heben. Dann noch ein bisschen vom Kochwasser dazugeben. Schön umrühren und gleichmäßig verteilen.

Viel Spaß beim Nachkochen wünscht Ihnen Ihr Konditormeister

 

Martin Schönleben

PS: Dieses Rezept passt natürlich wunderbar zum Geburtstagsblogevent Shermins Magischer Kessel: Aus der Hexenküche! Ich bin dabei!

Aber auch Melanie von touche-à-tout hat sich das gleiche Thema gewählt und deshalb auch hier mein Rezept ab in die Hexenküche.

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13 Comments

  1. Moin lieber Martin, habe ich noch nie was von gehört…Sehr schöne Bilder und voralledem das Waldstück hätte ich gerne bei mir in der Nähe.Herrzliche Backgrüße, Cami

  2. Jawohl! Was dem Herrn Redzepi recht ist, kann uns nur billig sein:Angeblich kocht er auch gerne mit Giersch. Jedenfalls gehe ich heute nachmittag nach der Arbeit in den Garten und koste ihn mal 🙂

    1. Der Herr Redzepi kocht ja mit so ziemlich allem, was er draußen so findet, da kann er ja den Giersch gar nicht übersehen. Auf alle Fälle würde ich bei ihm schon mal gerne Essen gehen. Bis dahin muss ich selber im Garten pflücken.

      Es grüßt mit erlauchten Grüßen

      Martin

  3. Danke für deinen reich bebilderten (und sehr lehrreichen!) Beitrag. 🙂
    Ich lese zwar überall davon, dass kochende Gärter/innen Rache am wuchernden Giersch nehmen und ihn auffuttern – bei mir selbst ist mir allerdings noch keine begegnet… Falls er mir doch irgendwann unter kommt, werde ich ihn mit Freude zu einem leckeren Pesto weiterverarbeiten.

    Liebe Grüße

    1. Liebe Shermin,

      ich kann mir fast nicht vorstellen, dass du keinen Giersch finden kannst! Aber sollte dir doch einmal einer über den Weg laufen, was eigentlich unvermeidlich ist, dann misch ihn mal in ein Pesto mit rein, oder ein paar Blätter in den Salat.

      Es grüßt mit lauchigen Grüßen

      Martin

  4. Tolle Fotos, vor allem das erste und “Bärlauch mit Puderzucker” 😉 gefallen mir so gut. Mit unserem Gierschangebot kann ich die ganze Nachbarschaft sättigen. Bisher habe ich mich noch nicht so richtig getraut, das Kraut zu verwenden. Aber ich lese in letzter Zeit so häufig darüber, dass ich es bald einmal versuchen werde. Ist ja genug da.

    1. Liebe Jutta,

      das ist mir auch schon aufgefallen, dass der Giersch bei den Foodbloggern ein bisschen in Mode gekommen ist. Zwar nur ein bisschen aber immerhin. Da der Giersch jetzt nicht so einen intensiven Eigengeschmack hat, kann man ihn eigentlich fast überall mit reinwerfen. Und wenn du auch noch so viel hast, dann ………

      Es grüßt mit Giersch

      Martin

  5. Hallo Martin,

    danke für die Anregungen. Ich bin ein Fan von Wildkräutern und habe mir letzte Woche eine lecker Gierschsuppe zubereitet : http://www.kamin-blog.de/garten/giersch-im-garten/

    Preiswert, lecker und gesund. Früher habe ich mich über diese “Unkräuter” im Garten geärgert, heute sehe ich sie als Bereicherung des Speiseplans. Alles eine Sache der Sichtweise 😉

    Viele Grüße aus dem schönen Kleve
    Klaus

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