Bärlauch-Frühlingszwiebel-Taschen

Die Bärlauchzeit neigt sich dem Ende zu. Langsam fängt er zu blühen an. Deshalb noch schnell ein Bärlauchrezept bevor es zu spät ist. Dieses kleine Fingerfoodrezept eignet sich natürlich wunderbar für den Gartenkochevent Mai Frühlingszwiebel. Noch ein Tipp: Bei dem Blätterteigrezept können Sie ruhig die doppelte Menge machen und aus dem Rest etwas anderes Zaubern. Oder sie frieren den Rest ein. Sie werden sehen es lohnt sich allemal.

Immer, wenn ich in einem meiner Backkurse einen Blätterteig mit frischer Butter selber zubereite, meinen die meisten meiner Kursteilnehmer/innen, hier könne man getrost einen fertigen Blätterteig kaufen. Kann man natürlich auch, aber wenn sie einmal einen richtigen Butterblätterteig gemacht haben, dann werden Sie den Unterschied schmecken und damit für immer für die Fertigteige verdorben. Denn Sie haben jetzt ein Problem, weil Ihnen der Gekaufte nicht mehr schmecken wird. Pech gehabt, jetzt müssen Sie Ihren Blätterteig immer selbst machen. Also überlegen Sie sich vorher genau, ob Sie dieses Wagnis eingehen wollen, oder lieber weiterhin mit gekauften Teiglingen arbeiten wollen. Also machen Sie eine Pause vor dem Weiterlesen und denken Sie gut nach bevor es zu spät ist.

Nachdem Sie jetzt in sich gegangen sind und einen Entschluss getroffen haben, können wir nun gemeinsam ans Werk gehen.

Rezept:
Blätterteig:
300 g Weizenmehl
3 g Salz
150 g Wasser
15 g Butter

Einrollbutter:
200 g Butter
20 g Mehl

Füllung:
90 g Frühlingszwiebeln
90 g Bärlauch
40 g gekochter Schinken
25 g Fetakäse
25 g Sahne
1 Eigelb (20 g)
Salz, Pfeffer und Muskatnuss

Blätterteigherstellung:
Weizenmehl, Salz, Wasser und Butter zu einem glatten Teig verkneten, rund machen und über Kreuz einschneiden. Abdecken und ruhen lassen. Butter, Mehl verkneten und daraus eine flache Platte formen. Im Kühlschrank kalt stellen. Die Einrollbutter in den Teig einschlagen und den Teig ausrollen. Nun zuerst eine einfache Tour geben. Das heißt, das eine Drittel des Teiges zur Mitte hin einschlagen und das letzte Drittel darüber legen. Nun je nach Festigkeit der Butter noch einmal ausrollen und dem Teig eine doppelte Tour geben. Das heißt, beide Teigenden zur Mitte hin  einschlagen und anschließend das Ganze noch einmal übereinanderschlagen. Anschließend abdecken und kalt stellen. Wenn die Butter zu weich geworden ist, sofort nach der ersten Tour kalt stellen. Diese Prozedur noch einmal wiederholen, bis der Blätterteig 2 einfache und 2 doppelte Touren hat. Nun noch einmal für ca. 20 Minuten kaltstellen. In der Zwischenzeit die Füllung herstellen.
Füllung:
Schinken fein würfeln und in etwas Öl anbraten. Frühlingszwiebeln in dünne Scheiben schneiden, dazugeben und glasig dünsten. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Mit der Sahne aufgießen und aufkochen lassen. Jetzt die Eigelbe unterrühren und vom Herd nehmen. Die Füllung kräftig abschmecken, den Bärlauch und Fetakäse klein gehackt unterrühren und zum Abkühlen beiseite stellen. Wenn der Blätterteig gut gekühlt ist, auf ca. 41 x 41 cm Größe ausrollen.
Jetzt 8 x 8 cm große Quadrate schneiden. Diese Quadrate mit Eierstreiche (etwas Ei mit etwas Wasser verquirlt) anstreichen. In die Mitte jedes Stückes etwas Füllung geben. Nun über Eck zusammenschlagen, so dass ein Dreieck entsteht. Alle Bärlauchtäschchen mit Eierstreiche anstreichen. Dann auf ein Blech mit Backpapier legen.
Bei ca. 210 ° C  etwa 15 – 20  Minuten backen. Nach etwa 8 Minuten den Ofen auf 200 ° C zurückschalten.

Und mir bleibt nur noch eines übrig, Ihnen gutes Gelingen zu wünschen

Ihr Konditormeister Martin Schönleben

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5 Comments

  1. mein lieber Martin
    jetzt bin ich total unschlüssig……..soll ich weiter kaufen oder doch mal selbermachen?
    Ich denke ich werds auf jeden Fall mal probieren…….bisher dachte ich eigentlich immer , Blätterteig wäre mehr Arbeit, d.h. ich müsste noch viel mehr ausrollen und falten.Mir spuckt irgendein Beitrag im Kopf rum……….da ging ein ganzer Tag drauf.Muss ich nach jeder Tour kaltstellen?
    LG
    Martina

    1. Liebe Martina,

      einfach einmal ausprobieren. Blätterteig ist gar nicht so viel Arbeit. Aber man braucht viel Zeit zwischen dem ausrollen und falten. Das heißt, man sollte den Blätterteig am besten am Tag vorher und nebenbei machen. Einfach so alle halbe Stunde aus dem Kühlschrank holen und dann eine oder zwei Touren geben. Dies richtet sich eigentlich danach, wie kalt der Teig ist. Eigentlich mehr wie kalt die Butter ist. Wenn sie zu weich ist und damit zu schmierig, dann einfach nur eine Tour geben. Das merkt man sofort, wenn man nicht mehr ausrollen kann. Im Sommer wenn es in der Küche recht warm ist, dann vielleicht nach jeder Tour wieder kalt stellen. Solltest du es wirklich einmal ausprobieren, dann wäre es schön, wenn du mir mitteilst, wie es dir ergangen ist. Viel Erfolg und

      viele blättrige Grüße

      Martin

      1. vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung…natürlich bekommst du Rückmeldung….Ehrensache.
        LG
        martina

  2. Lieber Martin;

    dein Blätterteig ist SENSATIONELL! So muß Blätterteig schmecken. Nach Butter. Und kompliziert ist das auch nicht zu machen! Jetzt kann ich nie wieder unbeschwert Blätterteig kaufen. Das habe ich nun vom Nachmachen!

    Vielen Dank für das prima Rezept! Morgen wird es auch gleich gebloggt in Zusammenhang mit der pâté de pomme bourbonnais.

    Und nun schaue ich bei dir nach meinem neuesten Lieblings-Strudelteig! Du hast doch Strudelteig in deinem Blog?

    viele liebe Grüße
    Micha

    1. Liebe Micha,

      das freut mich, dass du meinen Blätterteig nachgebacken hast. Noch mehr freut mich, dass ich dich vom Selbermachen überzeugen konnte und dass du meiner Meinung bist, dass es einfach etwas ganz anderes ist, wie der Gekaufte.

      Strudelteig hab ich auch schon verbloggt:

      http://www.cafeschoenleben.de/schoenesleben/?p=583

      Ich bin schon gespannt, was ein pate de pomme bourbonnais ist. Muss ich gleich mal nachschauen.

      Blättrige Grüße

      Martin

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